Nach unserer Nacht am Hagavatn und unserer morgendlichen Tour zum Gletscher geht in Richtung der Westfjorde von Island. Erreichen werden wir heute den südlichsten Zipfel. Aber wo genau beginnen eigentlich die Westfjorde? Heute dreht sich der Beitrag um den Weg in die Westfjorde.
Island Westfjorde
Die Räder rollen südlich entlang der F335 bis zur 35. Nördlich des Gullfosses biegen wir ab. Hier beginnt die F338. Durch schwarze Lavafelder, an einer Stromstrasse entlang, schlängelt sich die Schotterpiste westwärst.


Plötzlich, hinter der nächsten Wegbiegung, leuchtet uns die Landschaft quietsch grün entgegen. Lupinen über Lupinen, so weit das Auge reicht. Ein paar präsentieren noch ihre wundervoll bläulich-lila strahlenden Blüten, aber an der Mehrheit der Pflanzen hängen bereits schwarze Schoten. Ich überlege: Hummel, Bienen? Nein, die habe ich bisher nicht gesehen. Aber hier summt es munter.



Der Regen hat aufgehört, die Sonne kommt durch, Zeit für eine Pause. Wir halten in einer kleinen Ausbuchtung am Pistenrand. Ich bereite Stullen mit Salat, Käse, Wurst und Tomaten zu – Mittagessen.




F338 – eine abwechslungreiche Strecke
Nachdem das Nürnberger Paar abgebogen ist, folgen wir der F338 bis zum Ende – Islands Westen kommt näher. Insgesamt ist die Piste etwa 70km lang. Die Landschaft ist abwechslungsreich. Mit ein paar Fotostopps, kannst Du mit zwei bis zweieinhalb Stunden Fahrzeit rechnen. Zwei Flüsse sind zu durchqueren. Jetzt im September sind sie nicht tief. Die Schlaglöcher halten sich auf der gesamten Strecke in Grenzen. Für eine F-Straße ist die Piste recht moderat.
Die Hochlandstraße „Kaldidalur“ (= kaltes Tal)
Wir biegen ab auf die 550. Schotterpiste. Gib Gas Schatz! Juchhe, wir fliegen über die Wellblechpiste. Zumindes am Anfang.

Die 40km lange Straße ist mit 727m über dem Meeresspiegel, eine der höchsten Staßen auf Island. Zwar ist es keine F-Piste, aber die Straßenverhätnisse sind für einen normalen PKW nicht durchgehend geeignet. Ich habe gelesen, dass Aurovermietungen die Passage verbieten. Umso verwunderlicher, dass wir auch hier wieder etliche PKWs antreffen.
Aktuelle Informationen zu Straßenverhätnissen/Wetter/Reisewarnungen/Auto fahren auf Island, bekommst Du hier:
Tipp für Deine Reiseplanung
Fast alle Hochlandstraßen werden FRÜHSTENS Mitte Juni geöffnet und werden im September, je nach Witterungsverhälnissen geschlossen. Das solltest Du bedenken, wenn Du diese Pisten Richtung Westfjorde fahren möchtest.




Im Gewirr kleiner Straßen
Die 550 haben wir hinter uns. Der Weg zur Ringroad scheint nicht mehr weit, Islands Westen rückt näher.

Von der 523 geht es auf die 522 und dann wollen wir den gestrichelten Weg hinüber zu 528 fahren. Pustekuchen, gesperrt.

Alles zurück… und wo wir dann landen ist uns nicht so ganz klar, die Straße hat keine Nummer und führt geradewegs wieder in die Berge.





Westfjorde ereicht
Schließlichh landen wir auf der Ringstraße und kommen schneller voran. Hier eine kleine Übersichtskarte, die ich mit unseren Routendaten aus dem Garmin-Routenplaner und Base Camp erstellt habe. Die Island-Karte habe ich mir bei OpenStreetMap heruntergeladen.

Die grauen Striche zeigen unseren Weg. Heute war es die Strecke von ein nach zwei – 270km.
Good night Iceland
Wir erreichen unseren Übernachtungsplatz für heute und treffen Marc und Nicole mit ihrem Sohn zum dritten Mal. Sie sind mit einem 6×6 Toyota unterwegs. Sie wohnen im Schwarzwald. Als wir wegen des Sturmes in den Süden geflüchtet sind, haben sie im Hochland übernachtet. „Es hat wirklich heftig gestürmt“, berichtet Nicole. Ihr war gar nicht wohl im Wagen in der Nacht. Ich frage nach dem finnische Motorrad fahren. „Er hat in der Hütte geschlafen, sein Motorrad hat der Sturm umgefegt“, erzählt Marc.

Eigentlich wollten wir noch in den HotPot, der neben dem weißen Gebäude liegt. Aber das haben viele andere Reisende auch gedacht. So gehen wir hinein in die warme Campkitchen, essen und lassen die Gedanken schweifen, bis die Schwarzwälder sich zu uns an den Tisch setzen. Wir quatschen bis in die Nacht.
Good Morning Iceland
Ich bin früh wach. Die Sonne scheint auf meiner Seite gegen das Hubdach. Schnell bin ich aus dem Schlafsack, vielleicht ist ja der HotPot jetzt noch nicht bevölkert.
Juppi, er ist es nicht. Ich genieße bei 40°C den Blick über den Fjord und beobachte die kleinen Wassertropfen, die langsam über die Blätter rollen.


Dann gibt es Frühstück. Anschließend tauschen wir Adressen mit Nicole und Marc und weiter geht unsere Reise, hinauf in die Westfjorde. Ich bin gespannt, was der neue Tag bringt, der Motor brummt die Räder rollen, mein Fahrtag. Ich bin gespannt auf Wasserfälle, Polarfüchse, den westlichsten Punkt Europas-freue mich auf Latrabjark….. ob wir das heute schon alles sehen? Das erfährst Du im nächsten Blogbeitrag. Island Westfjorde….
Hi, das war wieder ein schöner Beitrag!! LG
Danke – was hat Dir den am Besten gefallen?
Moin Kerstin
<<>>
war das dein Ernst? oder ist das nur ne Freud’sche Fehlleistung, sollten wohl Polarfüchse sein 🙂
Oder seid ihr da möglicherweise einem Touristen-Gerücht aufgesessen?
Polarbären gibts hier nur ausgestopft.
>grins<, moin Werner, nein, natürlich nicht "Bär" Freud`sche Fehlleistung, danke 🙂 natürlich meine ich Polarfüchse, schon korrigiert
dafür bin ich aber in ein kleines grosses Fettnäpfchen getreten; Asche auf mein Haupt—Kerstin / Kirsten, grummel…. 🙁
Mein „Kerstin-en-Club“ hatte da zugeschlagen, ich kenne drei, und die sind auch noch miteinander befreundet 😉
T’schuldigung
Werner
Hach wie schön, das macht aber gar nichts, freue mich auf Deine nöchsten Kommentare. Im nächsten Beitrag kannst Du mir bestimmt helfen, wie die Beeren und Pilze heißen, schreibe gerade dran…